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Orkan Kyrill |
Schon ein paar Tage vor dem Unwetterereignis wurde seitens des Wetteramtes vor einem schweren Sturm gewarnt. Nicht zu unrecht, wie sich in der Nacht vom 18. auf den 19. Januar 2007 zeige sollte: Mit Windgeschwindigkeiten von 180 bis zu 225 km ⁄ h zog das Orkantief Kyrill über Deutschland hinweg. Es war der schwerste Sturm seit dem Orkan Lothar, der 1999 die Wälder im Schwarzwald zerstörte.
Als fünfter Sturm innerhalb von zwei Monaten richtete Kyrill in einem Zeitfenster von zwölf Stunden ab Mittag des 18.01. verheerende Schäden an und verwandelte das am meisten betroffene Gebiet Südwestfalen teilweise in Mondlandschaften. Von dem nordrhein-westfälischen Schadensvolumen (15 Millionen Festmeter Holz) wurden im Sauer- und Siegerland 12 Millionen Festmeter, das waren mit bis zu 25 Millionen Bäumen fast die Hälfte des bundesdeutschen Verlustes, "umgelegt".
Nach den starken Regenfällen der vorangegangenen Tage war der Boden stark aufgeweicht, so dass 90 Prozent der Windwurfmasse flach wurzelnde, in ihrer Standfestigkeit beeinträchtigte Fichten waren, der Rest war abgebrochen und nur schlecht zu verwerten. Besonders die älteren, über 60-jährigen Bestände waren vom Windwurf betroffen.
Um Personal und Fahrgäste nicht zu gefährden, wurde zum ersten Mal in der Geschichte der Deutschen Bahn von 21 bis 6 Uhr des Folgetages der komplette Fernverkehr eingestellt. In NRW war auch der Nahverkehr besonders betroffen, hier kam es bereits ab 17 Uhr zu Einstellungen des Zugbetriebs. Im forstlichen Schadensschwerpunkt im nördlichen Sauerland östlich von Iserlohn bis zur Hessischen Landesgrenze sah am Tag danach fast keine Ortsansicht mehr aus wie zuvor. Wegen der Unfallgefahr wurde ein generelles Waldbetretungsverbot ausgesprochen.
Um das Holz wirtschaftlich nutzen zu können und um die massenhafte Ausbreitung von Schädlingen (Buchdrucker, Kupferstecher, Fichtenbock und insbesondere Borkenkäfer) zu vermeiden, musste es schnellstmöglich geborgen und zu potenziellen Abnehmern transportiert werden. Wegen der immensen Aufarbeitungsleistung kamen Facharbeitskräfte und Maschinen sowie Transportkapazitäten auch aus den benachbarten Bundesländern und letztendlich aus ganz Europa zum Einsatz.
Zum Aufbereiten des Holzes wurden Holzvollernter (sogenannte Harvester) eingesetzt, Rückezüge (Forwarder) brachten es zum Wegesrand. Per LKW transportierte man anschließend das Rohholz zu den Verladebahnhöfen, wo es auf bereitstehende Wagengarnituren umgeschlagen wurde. Aus Kosten- und Mengengründen sollte der Versand zum Abnehmer über größere Distanzen per Bahn und Binnenschiff durchgeführt werden. Das für China vorgesehene Bauholz wurde an Umladestellen nahe dem Waldrand direkt in Seecontainer umgeladen und nach Begasung (Schädlingsbekämfung) zur Verschiffung per Container-LKW zu den Seehäfen verbracht.
Der Holzabtransport geriet nach ein paar Monaten ins stocken, da der hohen Aufarbeitungsgeschwindigkeit nicht genügend Abfuhr- und Abnahmekapazitäten gegenüberstanden. Etwa sechs Monate nach dem Sturmereignis war etwa die Hälfte des Windwurfholzes aufbereitet und teils zwischengelagert. Durch das Fehlen von Schnee und Eis im Winter 2007 ⁄ 2008 konnten die Räumungsarbeiten fast ungehindert fortgesetzt werden, aber auch die Schädlingspopulation stieg ohne Frost an. Hauptprobleme für den stockenden Abtransport waren von Anfang an auch stillgelegte Verladebahnhöfe, zu wenig verfügbare Waggons und auf den Schifffahrtsstraßen gesunkene Pegel (was zur Herabsetzung der Tonnage führte).
Da die DB Netz AG in den vergangenen Jahren nicht benötigte Gleise rasch zurückgebaut hatte, stand die benötigte Gleisinfrastruktur im erforderlichen Umfang nicht mehr zur Verfügung. Neben den mit geringen finanziellen Mitteln wiederherzustellenden DB-Verlademöglichkeiten konnten die privaten Bahnen in Südwestfalen (RLG, WLE, KSW, WEBA) kurzfristig Ladestellen einrichten, hier herrschte lediglich ein Mangel an Wagen. Ziel der Forstverwaltungen war jedoch immer eine an den Nachfragebedürfnissen der Holzindustrie ausgerichtete Aufarbeitung zu koordinieren. Durch Erhöhung des zulässigen Gesamtgewichtes der LKW auf 44 Tonnen, Aufhebung des Sonntagsfahrverbotes sowie Aufarbeitung und Bahnverladung bei Tag und Nacht wurde der Transport auf den LKW-Teilstücken beschleunigt.
Hierzu gab es einen bis 31.12.2007 befristeten Landeserlass. Auch Inlandstransporte, welche durch ausländische, nicht im Transportland ansässige Unternehmen durchgeführt werden (Kabotage), bekamen bis 15.12.2007 eine Zulassung. Cirka 500.000 LKW-Ladungen Holz sind aus den Waldgebieten abtransportiert worden.
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Bei der enormen Arbeitsleistung konnten Arbeits- und Transportunfälle nicht ganz ausbleiben. Den gefährlichsten Job hatten dabei die Waldarbeiter zu erledigen. Wegen der unter extremen Spannungen stehenden und oft verkeilt gefallenen Stämme wurden bei den Aufräumungsarbeiten in NRW sechs Menschen tödlich verletzt, 150 Personen teils schwer. Auch einige Bahntransporte kamen "vom rechten Weg" ab:
Am 22.08.2007 entgleiste gegen 21 Uhr ein Spns-Wagen des Holzzuges Hemer – Hagen Gbf in einer Weiche im Schwerter Personenbahnhof und rammt dabei einen Fahrleitungsmast, der jedoch "nur" angeknickt wurde. Mit einem eilends aus östlichen Gefilden herbeigeschafften 45-Tonnen-Kran (979 0 012, Standort Leipzig) und Turmwageneinsätzen (708 317) konnte das Malheur (welches zwei wichtige Gleise blockierte) behoben werden.
Für Verwirrung sorgte am 16.04.2009 gegen 20 Uhr offenbar ein Leerholzzug, der anstelle von Arnsberg abweichend nach Wennemen geleitet werden sollte. Am Abzweig Heide wurde die Fahrstraße direkt ins Sauerland gestellt, der Zug war allerdings (entgegen aller anderen nach Wennemen) nicht mit Diesellok, sondern mit der SVG-E-Lok 1142 579 bespannt, welche ihn normalerweise im Schwerter Güterbahnhof an SVG 2143 006 übergeben sollte. Somit kam mal wieder etwas unfreiwillig ein elektrisches Triebfahrzeug nach Schwerte Ost (der Gläserne Zug rollte hier 1985 auch schon aus).
Pech hatte die Staudenbahn Verkehrsgesellschaft dann auch am 24.04.2009 kurz nach 19 Uhr. Beim abendlichen Abziehen der beladenen Holzwagen vom Arnsberger Ladegleis entgleisten mehrere Wagen und blockierten kurze Zeit die beiden Hauptgleise. SVG 2143 006 konnte die wieder aufgegleisten Havaristen dann auch erst nach einer wagentechnischen Untersuchung einen Tag später weiterbefördern.
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Bei regionalen und überregionalen Verhandlungen mit den Holzverarbeitern sollte durch langfristig angelegte Verkaufsrahmenverträge der Holzpreis gestützt und der Absatzmarkt für die nächsten fünf Jahre gesichert werden. Neben Vermarktungsgesprächen kommunaler Waldbesitzer erfolgte das Gro des Vertriebes durch den Landesbetrieb Wald und Holz, die Wald Holz Sauerland GmbH Olpe (Verbund aus 50 Forstbetriebsgemeinschaften mit 55.000 ha Waldbesitz, Verkaufsmenge 370.000 Festmeter, verladen ab Finnentrop, Sundern und Hemer) sowie teilweise durch die Holzkontor Sauerland GmbH.
In den ersten sechs Monaten konnten zum Abtransport von 200.000 Festmeter per Binnenschiff unter anderem bereits ab KW 9 ⁄ 2007 zuerst der Dortmunder Kohlenhafen (Ziel Ybbs in Österreich) sowie die Häfen Duisburg Logport und Dorsten (Ziele Straßburg und einige Schwarzwald-Sägewerke) genutzt werden. Der anfänglich geschätzte Aufarbeitungsabschluss (Räumung und Abtransport aus den Wäldern) sollte im Frühjahr 2008 erreicht sein, bis Ende 2009 dann auch die Trocken- und Nasslager aufgelöst sein. Im Nachgang zu den geräumten Flächen wurden durch Schädlingsbefall in Mitleidenschaft gezogene, angrenzende Bestände auch noch abgeerntet und abtransportiert.
Im Februar 2008 sind dann auch 85 Prozent der Sturmholzaufarbeitung erledigt, was sich in spürbar zurückgehenden Transportmengen ab April 2008 bemerkbar machte. Bis auf die Verladetätigkeiten an den Holzverladestellen der WHF (Wennemen), wo sich die Bahntransporte mit Unterbrechungen bis Ende 2009 hinzogen und der LTH ⁄ OHE (Brilon Wald) findet seit März 2009 nur noch normaler Einzelwagenladungsverkehr zum Holztransport statt. Die Abfuhr des ursprünglichen Sturmholzes konnte somit im Herbst 2009 abgeschlossen werden.
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Nachfolgend seien die Haupttransporteure im Bahnbereich vorgestellt: Als 100-prozentige Tochterfirma von DB Schenker ist die Holzfachspedition Nieten Fracht Logistik GmbH, teilweise mit Zulieferung durch WLE, RLG, SK und Hochwaldbahn einer der Hauptfrachtführer im Abtransport des Kyrill-Sturmholzes.
Als Kooperationspartner für DB Schenker waren zwei Unternehmen der WVG-Gruppe aktiv. Die auf den betriebseigenen Strecken selbst bespannten Ganzzüge wurden seitens der WLE im Bahnhof Neubeckum und im Falle der RLG im Bahnhof Neheim-Hüsten übergeben, wobei es hier 2007 auch schon mal Durchläufe bis Schwerte mit anschließender Leerwagenzufuhr gab.
Einer der ganz großen im Holztransport zum Zellstoffwerk bei Stendal war die LTH Transportlogistik GmbH, welche in Kooperation mit der OHE diese Zugleistungen erbrachte. Im Pendelverkehr zwischen den Sauerländer Verladestellen und dem Werk der Zellstoff Stendal GmbH in Niedergörne oder auch dem Sägewerk Kodersdorf kamen die OHE-Maschinen (teilweise auch Leihloks der AVG und RBG) ab Neubeckum, Brilon Wald, Winterberg, Arnsberg, Neheim-Hüsten und Menden zum Einsatz.
Auch für die LTH waren WLE und RLG auf den eigenen Strecken bis zu den Übergabebahnhöfen aktiv. Daneben konnte die Rent-a-Rail Eisenbahn Service AG ebenfalls die OHE als Kooperationspartner für die Traktion der etwa 100 Züge ab der Verladestelle Arnsberg zum Pellet- und Holzhackschnitzelhersteller Sturm in Vohenstein /Brenztal gewinnen.
Die Wald Holz Forst oHG (WHF) aus Scheibe-Alsbach belieferte verschiedene Kunden in Deutschland und der Schweiz. Züge mit den Zielen Pelletwerk Achern und Sägewerke Kodersdorf, Rottleberode Süd und Torgau bespannte man mit der eigenen 213 339 oder Loks der Rennsteigbahn. DB Schenker übernahm hingegen die Traktion von zwei größeren Chargen ab Neheim-Hüsten nach Delèmont in der Schweiz und einem Sägewerk bei Ingolstadt ab Wennemen.
Bildleiste 5Im Auftrag der Salzburger Eisenbahn-Transportlogistik GmbH (SETG) bespannten zahlreiche kleinere EVU diverse Holzzüge aus dem Sauerland. Auch hier war das Hauptziel neben Transporten über das ECCO-Cargo-Netzwerk zu österreichischen Sägewerken das Zellstoffwerk Niedergörne bei Stendal.
Unter anderem wurden Lokomotiven von Transport-Schienen-Dienst, Hochwaldbahn, Mittelweserbahn, Eichholz, Chemion, Railservice Alexander Neubauer, Bocholter Eisenbahn (November 2007 bis Juli 2008), Staudenbahn (August 2008) und PBSV (ab September 2008) vor den Sturmholzzügen gesehen. Besonderes Augenmerk galt dabei der im Januar 2008 übernommenen, ehemaligen Museumslok 221 135, die nun für die Bocholter Eisenbahn ab 15.02.2008 zuerst Züge ab Hemer und nach dessen Schließung auch Fahrten ab Arnsberg und Brilon-Egger bespannte.
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Zur Traktionierung der Sauerländer Sturmholzganzzüge wurden diverse Fahrzeugtypen eingesetzt. Einen Teilüberblick bieten die nachfolgenden Aufnahmen von den Transporten im Bereich der Oberen Ruhrtalbahn und der angrenzenden Nebenbahnen: Die OHE setzte neben einigen Mietlokomotiven (232.07 der Ascherslebener Verkehrsgesellschaft und D 06 der Konzernschwester Regentalbahn) die Typen Bombardier Tiger (Baureihe 250, bei OHE 3300), Siemens ER 20 (Baureihe 223, bei OHE 2700), MaK DH 1604 (Baureihe 216, bei OHE 2000) sowie Vossloh G 2000 (Baureihen 272 und 273, Leasingfahrzeuge) und ab Schwerte teilweise auch eigene E-Loks der Baureihe 185 ein.
Bildleiste 7Die Bocholter Eisenbahn setzte im Holzverkehr zunächst ab November 2007 hauptsächlich ihre 202 271 (V 100 Ost) auf der Hemeraner Strecke ein, ab 15.02.2008 kam dann je nach Disposition auch die "neue" 221 135 zum "Zuge". Vereinzelte Einsätze der eigenen 360 wurden durch Anmietung von 261 671 der Aggerbahn vor Zügen ab Brilon Wald und Neheim-Hüsten ergänzt.
Bildleiste 8Der Holzlogistiker Wald Holz Forst oHG aus Scheibe-Alsbach setzte vor den eigenen Wagengarnituren größtenteils bis zum Fristablauf die eigene, bei der Rennsteigbahn eingestellte 213 339 ein. Diese übernachtete jeden zweiten Tag in Bestwig, wo nun eine V 100 nach dem Abzug der Baureihe 212 im Jahre 1999 quasi für zwei Jahre stationiert war. Nach dem Einsatzende der 339 kam selten die 213 334 der Rennsteigbahn in Sauerländer Gefilde.
Zwischen dem 11.08. und 23.08.2008 mietete man zur Beförderung größerer Lasten die DB-Museumslok 119 158 an, die im Pendelverkehr Wennemen -- Torgau Verwendung fand. In der Relation Wennemen -- Rottleberode Süd kam die Lok nochmals im Januar 2009 zum Einsatz, aber nur im Ostabschnitt bis Warburg, die Strecke Warburg -- Wennemen erledigte wieder 213 339. Nur einmal kam der Neuzugang der Rennsteigbahn, 228 758, ins Sauerland.
Auch die bei der STRABAG als V 170 geführten NOHAB-Lokomotiven waren, wenngleich selten, im Hochsauerland zur Holzabfuhr aktiv. Mit einzelnen Zügen ab Neheim-Hüsten und Brilon-Egger kamen die Sechsachser auf die Obere Ruhrtalbahn. Ansonsten auf die Beförderung von Zügen mit chemischen Produkten spezialisiert, schickte CHEMION ihre Vossloh G 1206 "Nicole" vor Holzzügen ab Brilon Eggerwerk ins Rennen.
DB Schenker bespannte die Ganzzüge zumeist mit den schweren Rangierloks der Reihe 294, seltener mit den Oberhausener 232gern. Als Auftragsdienstleister für Schenker entsandte die Hochwaldbahn vor den Zügen ab Winterberg und Hemer ihre V 100 Ost vom Standort Hagen. Vereinzelt konnten auch Exoten, wie die MaK DE 6400, in den Holzzugdiensten gesichtet werden.
Bei den regionalen Privatbahnen RLG und WLE kam alles zum Einsatz, was Räder hatte. Neben den diversen KHD-Lokomotiven waren die modernen Vossloh-G 1206 ebenso involviert, wie die Vossloh G 2000. Von den im Tausch gegen RLG 52 (G 1206) an Voith abgegebenen zwei G 1203 (RLG 66 und 67) wurde die RLG 67 am 26.02.2007 sofort für ein Jahr wieder zurückgemietet, um ab dem Standort Neheim-Hüsten den enormen Verkehr weiterhin mit zwei Maschinen abwickeln zu können.
Nach Ablauf des Vertrages bekam man die "letzte Reserve" aus Lippstadt zugeteilt: WLE 06 (O & K-Kleinlok). Sie wurde für den Rangierdienst am Holzladegleis im Neheimer DB-Bahnhof benötigt. Die für die verunfallten Loks 34 und 52 von der Mittelweserbahn angemieteten V 2106 und V 2107 (Typ G 1206) konnten im April 2008 bzw. am 16.09.2008 zurückgegeben werden und beendeten damit das kurze Intermezzo der "zweiten" blauen Epoche der WLE.
Nur ein kurzes Stelldichein gab die Staudenbahn Verkehrsgesellschaft mit ihren Lokomotiven, die ihr Herkunftsland Österreich nicht verleugnen können. Für die SETG wurde der Pendelverkehr Arnsberg - Niedergörne abgewickelt, wobei zwischen Schwerte und Niedergörne eine E-Lok die Traktion übernahm.
Auf zahlreiche Dieselloks der Baureihe V 100 Ost kann die PBSV zurückgreifen. Auch für die SETG tätig, wurden Holzzüge auf Ruhr-Sieg- und der Ruhrtalstrecke bespannt. Eine 218 im Holzzugverkehr gab es neben den Transporten der Kurhessenbahn ab Wallau-Breidenstein nur durch DB Netz zu Rangierzwecken in Brilon Wald.
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Als eines der Hauptprobleme zur Bewältigung der ab zu transportierenden Holzmengen stellte sich die fehlende Gleisinfrastruktur heraus. Die DB Netz AG hatte in den vorausgegangenen Jahren alle nicht mehr benötigten Nebengleise aus Unterhaltungskostengründen zurückgebaut bzw. dauerhaft stillgelegt. Eine Reaktivierung von Bahnhöfen ließ sich nur dort realisieren, wo kostengünstig und ohne großen Aufwand die Ladestellen wiederhergestellt werden konnten. An folgenden Stationen war die erforderliche Infrastruktur noch vorhanden: Sundern RLG, Hüsten Ost RLG, Arnsberg Süd RLG, Hachen RLG sowie Warstein WLE, Altenrüthen WLE und Rüthen WLE und im Siegerland Siegen-Eintracht SK.
Neben den hier genannten Verladestellen wurden auch folgende Stationen auf Eignung und finanzielle Machbarkeit hin untersucht: Werl Gla Kettler, Alme, Bestwig, Arnsberg Cascades, Werdohl, Grevenbrück, Meinerzhagen und Krummenerl, Marsberg, Bredelar sowie eine Ladestelle Edelburg auf freier Strecke bei Hemer. Folgende Betriebsstellen konnten kurzfristig im Einzugsbereich der Oberen Ruhrtalbahn für die Sturmholzverladung reaktiviert werden: Hemer, Neheim-Hüsten DB, Arnsberg, Wennemen, Brilon Wald, Awanst Steinhelle und Winterberg. Die drei aufkommensstärksten Verladestationen waren in den ersten sechs Monaten Warstein (69.000 to), Siegen-Eintracht (48.000 to) und Sundern (47.000 to).
Im Volmetal konnte durch die Bereitstellung von städtischen Flächen am Gbf Lüdenscheid-Brügge ein Holzumschlag eingerichtet werden. Im Lennetal stellte die Mark-E im Kraftwerksanschluß Elverlingsen ein Gleis zur Holzverladung zur Verfügung. Von Brügge sowie Elverlingsen aus wurden die Wagen in planmäßigen Zügen abtransportiert. In Finnentrop konnte auch ein nicht mit Fahrdraht überspanntes Gleis zur Verladung eingerichtet werden, hier war hauptsächlich die LTH Transportlogistik aktiv.
• Verladestelle Letmathe
In Letmathe wurde die noch ans Gleisnetz angebundene, aber ungenutzte Ladestraße durch ein Sägewerk für den Transport ins österreichische Ybbstal gepachtet. Die Abfuhr erfolgte sowohl mit den planmäßigen Schenker-Güterzügen als auch mit Sonderleistungen der Dortmunder Eisenbahn zum Dortmunder Hafen zwecks Schiffsverladung nach Ybbs.
• Verladestelle Hemer
Um im Bereich der besonders vom Windwurf betroffenen Gebiete um Hemer eine Verlademöglichkeit anzubieten, pachtete die Stadt kurzfristig die wenige Wochen zuvor stillgelegte Bahnstrecke Menden - Hemer. Unter Betriebsführung der Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) traktionierte die Hochwaldbahn die Holzzüge für HGK und Schenker, später kam noch die Bocholter Eisenbahn mit Transporten für die Salzburger Eisenbahn-Transportlogistik (SETG) hinzu.
Die Verladetätigkeiten wurden sämtlich durch das Forstamt Lüdenscheid koordiniert, die erste Abfuhr fand am 21.06.2007 statt. Der erste Zug für die SETG wurde am 03.11.2007 abgefertigt. Bereits am 10.11.2007 ließ Schenker den Tarifpunkt Hemer auf, worauf hin nur noch Transporte für HGK und SETG stattfanden. In Hemer durfte übrigens aus Unfallschutzgründen kein Holz auf der Ladestraße zwischengelagert werden.
• Verladestellen Neheim-Hüsten DB und RLG
Nach Weichenarbeiten ging das reaktivierte Gleis 6 im DB-Bahnhofsteil wieder in Betrieb. Auf den abgerissenen Stumpfgleisen 7 bis 9 konnte eine Zwischenlagerfläche für das angelieferte Holz geschaffen werden. Beginn der Verladetätigkeiten war hier der April 2007.Nach spürbar weniger Aktivitäten ein Jahr Später wurden die letzten Züge hier im Juli 2009 abgefertigt, als die Ladestrasse in Arnsberg wegen der Streckensperrung Arnsberg - Meschede nicht zur Verfügung stand.
Den Rangierdienst für DB Schenker übernahm der Kooperationspartner RLG, ab Februar 2008 mit der Kleinlok WLE 06. Weiterhin wurden diverse Transporte anderer Holzlogistiker abgewickelt, unter anderem für die SETG und WHF. Im RLG-Bahnhof wurde von der Bahnhofstraße aus ab Juni 2007 für Schenker oder SETG (Ecco-Cargo Sauerland) geladen, wenn Gleis 6 im DB-Bahnhof durch andere Transporteure belegt war.
• Verladestelle Hüsten Ost
An der Kopframpe in Hüsten Ost kamen durch die RLG Einzelwagen zur Verladung. Mitte 2008 fanden zu Reparaturzwecken an der Ladestraße Asphaltierungsarbeiten statt.
• Verladestellen Sundern und Hachen
Sundern stellte sich als Idealfall für die Holzlogistiker dar. Planmäßigen Güterverkehr gab es nicht mehr (alle 3 bis 4 Wochen wurde mal ein G-Wagen mit Leerpaletten zugestellt), dafür aber umso mehr Platz zum Laden und Zwischenlagern. Rasch wurde das Areal von der WaldHolz Sauerland GmbH für drei Jahre gepachtet, um die Holzmengen der angeschlossenen Forstbetriebsgemeinschaften auf die Schiene bringen zu können.
Zahlreiche Züge zur Übergabe an Schenker und OHE wurden abgefertigt. Nach einer Verladepause in KW 33 und 34 ⁄ 2008 (Herstellung von Asphaltfahrbahnen bis an die Schienenkanten heran) gab es hier, wie auch in Hemer und Neheim, eine größere Charge in die Schweiz (graue SBB-Spns) in den sich anschließenden KW 35 und 36 zu befördern. Ab Ende 2008 wurden nur noch Einzelwagen gestellt, seit Anfang 2010 wird nur noch selten Holz umgeschlagen, der Bahnhof versank wieder im Dornröschenschlaf. Hachen wurde zumindest bis Februar 2008 für die Verladung von Schnittholz in Ealos-t bedient, anschließend gingen die restlichen Mengen nach Sundern.
• Verladestelle Arnsberg
In Arnsberg konnte nach einem Austausch etlicher Weichenschwellen die ehemalige Containerverladung als Ladestraße wieder in Betrieb genommen werden. Erste Transporte gab es ab 07. April 2007. Für die Rent-a-Rail Service GmbH traktionierte die OHE als Kooperationspartner Eaos-Ganzzüge zum Holzverarbeiter Sturm in Herbrechtingen-Vohenstein.
Nachdem im November 2007 auch einige Transporte dorthin ab Neheim-Hüsten gefahren wurden, rollte am 19.03.2008 letztmalig ein Zug Richtung Schwarzwald. In der Folge nutzen LTH ⁄ OHE und SETG die Ladestelle, die auch Anfang 2010 (wenn auch selten) noch genutzt wurde. Nachteilig für den benachbarten Bahnhof Sundern wurden die OHE-Züge zum Zellstoffwerk in Niedergörne seit 2008 nun in Arnsberg geladen.
• Verladestelle Wennemen
Bereits Mitte März 2007 waren auf der Fläche des ehemaligen Güterbahnhofes Wennemen Grenzen für die Pachtfläche der Forstbetriebsgemeinschaften (FBG) Calle und Remblinghausen abgesteckt. Gleis 8 wurde in der Folge abgebaut und als Ladestraße für Ganzzüge hergerichtet. Nach Weichenarbeiten konnte der reaktivierte Bahnhof durch DB-Schenker für Ganzzüge ab 21.04.2007 in Betrieb genommen werden. Insgesamt waren von den beiden FBG zusammen 350000 Festmeter abzutransportieren.
Nach der Einstellung der Bedienung durch Schenker in KW 11 ⁄ 2008 bemühte sich die WaldHolzForst oHG intensiv um die Übernahme der Ladestelle. Ab KW 13 ⁄ 2008 konnte diese nun bei gleichzeitiger Einstellung der Ladestelle Steinhelle übernommen werden. Nach der offiziellen Aufgabe durch DB-Schenker zum 10.12.2008 pachtete die WHF für zwei Jahre das Areal zur Holzabfuhr nach Torgau, Rottleberode, Lampertswalde und Achern.
Von KW 21 bis 23 ⁄ 2008 ruhten die WHF-Verladungen in Wennemen ebenso, wie im gesamten ersten Halbjahr 2009. Erst ab 09.06.2009 konnte wieder eine große Charge nach Ingolstadt abgefahren werden, hier übernahm jedoch Schenker die Traktion für WHF, da die eigene Lok nicht mehr zur Verfügung stand. Nach einigen im Oktober 2009 durch die Rennsteigbahn bespannten Zügen Richtung Osten wurde nach Aufräumarbeiten am 04.11.2009 die letzte Fuhre aus Wennemen Richtung Lampterswalde abgefahren.
• Verladestelle Warstein
Bereits ab März 2007 konnten die ersten Holztransporte ab Warstein und Rüthen beobachtet werden. Die beladenen Holzwagen aller drei WLE-Ladestellen fasste man in Warstein zusammen. Diese wurden im ersten Jahr der Transporte meistens als Ganzzug-Sonderleistung abgefahren. Übernahme-EVU der Ganzzüge in Neubeckum waren DB-Schenker und die OHE. Bis zum großen Bahnhofsumbau in Warstein fand dort ununterbrochen die Verladung von Holz (bis Mitte 2008 Kyrill-Sturmholz) statt. Ende 2009 wurde ersatzweise sporadisch nur in Altenrüthen und Rüthen verladen.
• Verladestelle Altenrüthen ⁄ Anst Fisch
In Altenrüthen, das im Zuge der Gleiserneuerungsarbeiten im Sommer 2007 eine Weiche zum Umsetzen spendiert bekam, wurde ebenso wie in der daneben liegenden Anst Fisch Sturmholz auf jeweils mehrere Einzelwagen verladen.
• Verladestelle Rüthen
In Rüthen wurde das Holz im Zweitage-Rythmus auf Spns oder -Roos Wagen verladen und durch die Ortsrangierlok nach Warstein abgeholt. Hier findet weiterhin sporadisch Verladung statt, insbesondere Ende 2009 als Ersatzladestelle für Warstein (Bahnhofsumbau).
Bildleiste 17• Verladestelle Egger Anst
Zur Holzabfuhr stellte die Firma Egger das zeitweise nicht benötigte Gleis zur Sägespan- und Leimentladung zur Verfügung, vorzugsweise an Sonn- und Feiertagen. Zum Abtransport hauptsächlich Richtung Österreich kamen diverse Lokomotiven zum Einsatz.
• Verladestelle Brilon Wald
Brilon Wald war im gesamten Sauerland der erste betriebsbereite Verladebahnhof. Ab KW 12 ⁄ 2007 wurde ein Jahr lang ununterbrochen Tag und Nacht beladen. Zur Sanierung des Kopframpengleises in Brilon Wald gewann man die benötigten Joche durch den Abbau des Gleises 4 im Personenbahnhofsteil von Bestwig. Von KW 04 ⁄ 2008 bis 09 ⁄ 2008 gab es eine Unterbrechung der Tätigkeiten.
Seit KW 12 ⁄ 2009 wird nach massiven Anwohnerprotesten zwar kein Sturmholz mehr, dafür aber die dauerhaft zu erhaltende Holzverladung durch die OHE nur noch tagsüber betrieben. Ziel der Züge ist , wie so oft, das Zellstoffwerk bei Stendal. Gelegentlich "drängelten" sich auch andere Transporteure an die Ladestrasse (beispielsweise im Januar 2008 die BEG-V 60 bzw. V 100 für die SETG).
• Verladestelle Steinhelle Awanst
Neben der Awanst Bauernsiedlung bei Bigge wurde auch die planmäßige Bedienung der Awanst Steinhelle am 10.02.2007 offiziell eingestellt. Nach Gleis- und Weichenarbeiten (Kleineisentausch) konnte die ehemalige MHI-Schotterverladung bei Bigge ab 25.05.2007 durch den Transporteur WHF genutzt werden. Hier wurde Sturmholz der Forstbetriebsgemeinschaft Remblinghausen auf die WHF-eigenen Wagen verladen. Während die WHF-213 339 nach nächtlichem Wagenaustausch tagsüber ab Bestwig Richtung Torgau unterwegs war, übernahm die noch ungenutzt vorhandene MHI-Werklok Nr. 62201 (O & K 26223) mit von DB Regio NRW angemietetem Bestwiger Personal den Rangierdienst, da immer nur drei Wagen zeitgleich geladen werden konnten.
Mitte September 2007 kam es nach Entgleisung eines Spns im Anschluss wegen einer Spurerweiterung zur Sperrung der Ladestelle für eine Woche. Die im Turnus Ungerade Woche = Di ⁄ Mi und Do ⁄ Fr, Gerade Woche = MO ⁄ DI, MI ⁄ DO und FR ⁄ SA immer zwischen 22.30 und 24.00 Uhr durchgeführte Bedienung endete mit der Verlagerung nach Wennemen in KW 13 ⁄ 2008. Dort konnte man ohne Rangierlok auskommen und auch die LKW-Anlieferung aus dem Forst um Remblinghausen war nicht viel weiter entfernt.
• Verladestelle Winterberg
Anfang Dezember 2006 kam es zum Umbau des Bahnhofes, um ein wieder herzurichtendes Umfahrgleis für Sonderzüge nutzen zu können. Gleis 3 wurde erneuert, in Gleis 2 wurde zum Umsetzen 20 Meter vor dem Prellbock eine neue Weiche eingebaut. Wie es der Zufall wollte, kam dies den Sturmholztransporten keine vier Monate später zugute. Nach kurzfristiger Ertüchtigung des Ladegleises mit altbrauchbaren Gleisjochen aus Eversberg (altes Gleis 3) konnte am 03.04.2007 die Bedienung mit Zügen Richtung Stendal durch die OHE aufgenommen werden.
Ab Mitte 2007 kam im Wechsel die Verladung für DB-Schenker hinzu, die ihre Transporte durch die Hochwaldbahn traktionieren ließ. Da im Bahnhof Bestwig alle Gleise anderweitig vermietet waren, mussten die fünf Doppelwagen langen OHE-Züge immer bis zum Ganzzugbildungsbahnhof Meschede fahren. Ende 2007 beendete DB-Schenker die Transporte ab Winterberg. Auch die OHE kam in Folge verstärkter Verladung in Finnentrop nur noch selten in den einstigen Wintersportbahnhof. Nach dem Auslaufen der Verladung wurde der Tarifpunkt formell am 10.12.2008 wieder geschlossen.
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• Ruhr-Sieg-Strecke Hagen - Siegen, Verladebahnhöfe Siegen-Eintracht und Finnentrop
Bildleiste 20• Obere Ruhrtalbahn Hagen - Warburg, Verladebahnhof Neheim-Hüsten
Bis auf ganz vereinzelte Ausnahmen wurden alle Züge an ⁄ ab Neheim-Hüsten DB über Schwerte geführt.
Zu den letzten Holzzügen der Kyrill-Sturmholzabfuhr zählten im Juli 2009 ein paar Fuhren ab Neheim-Hüsten, die bis Schwerte im Auftrag der Bochholter Eisenbahn durch den Lokdienstleister A. Voll traktioniert wurden. Am 29. ist das "Dreibein" 261 671 mit einem Leerzugteil auf dem Weg Ruhrtal aufwärts und konnte bei Voßwinkel für die Nachwelt bildlich verewigt werden.
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Bildleiste 21• Obere Ruhrtalbahn Hagen - Warburg, Verladebahnhof Arnsberg
Die Reaktivierung des Bahnhofs Arnsberg für Sturmholztransporte hat sich bezahlt gemacht. Zweieinhalb Jahre lang verließ jeden zweiten Tag ein Ganzzug die einstige Behördenhochburg an der Ruhr. Mitte 2009 kehrte dann wieder ein wenig Ruhe ein, sporadisch wird aber immer noch Holz Ruhrtal abwärts transportiert.
Bildleiste 22• Obere Ruhrtalbahn Hagen - Warburg, WHF-Verladebahnhöfe Wennemen und Steinhelle
Die Züge der Wald Holz Forst oHG nutzten für die Transporte zu diversen Zielbahnhöfen die gesamte Obere Ruhrtalbahn. Während von Steinhelle 2007 fast ausnahmslos nach Torgau über Warburg abgefahren wurde, konnte man bei der Bedienung von Wennemen kein festes Muster erkennen. Teilweise liefen die Züge zweimal pro Woche ruhrtalabwärts, zum Wochenende hin dann meistens mit einer Charge nach Torgau.
Da Wennemen nur über eine Umsetzmöglichkeit am Ladegleis besitzt, konnte bedienungstechnisch regelmäßig das Kopfmachen der Zustell- und Abholfahrten in Arnsberg und Meschede beobachtet werden. Aus Lastgründen ergab sich sehr schnell die Regelung, womit die Steilstrecken-V 100 einen Vollzug zwischen Bestwig und Brilon Wald in zwei Teilen zu fahren hatte.
• Obere Ruhrtalbahn Hagen - Warburg, Verladebahnhof Brilon Wald
Die allererste Sturmholz-Ladestelle im Sauerland in Brilon Wald sicherte sich der OHE-Kooperationspartner LTH. Nur wenige Züge anderer Transporteure wurden hier seither geladen. In der Regel werden die Pendelverkehre zum Zellstoffwerk Niedergörne über Warburg geführt, sodass auf dem östlichen Abschnitt der Oberen Ruhrtalbahn wieder regelmäßiger Güterverkehr zu beobachten ist.
Aus Lastgründen wird jedoch öfters schon einmal der weite "Umweg" über die Verbindungskurve Schwerte Ost – Abzweig Heide gefahren. Da die Holzladestelle Brilon Wald dauerhaft erhalten bleiben soll, kann man bei stark schwankenden Zeiten ab und an auch aktuell noch einen Güterzug im Diemeltal mit der Kamera erwischen. Auch auf einigen bereits im Güterverkehr eingestellten Sauerländer Nebenstrecken kehrte –zumindest für begrenzte Zeit– wieder Leben ein. Nachfolgend die Bildimpressionen dieser Sturmholztransporte.
• Oesetalbahn Hemer - Menden (-Hagen Gbf), Verladebahnhof Hemer
Nach dem Abzug der Bundeswehr aus der langjährigen Garnisonsstadt Hemer (der letzte Panzerabtransport per Bahn erfolgte am 19.02.2007) legte DB Netz die Infrastruktur zum 14. April 2007 im Gesamtverkehr still, nachdem sich kein Übernahmeinteressent für einen Weiterbetrieb gefunden hatte. Durch den Orkan Kyrill geriet die Stadt Hemer ob der fehlenden Infrastruktur zum Abtransport des Sturmholzes in Zugzwang. Sie pachtete kurzfristig die Strecke befristet bis zum 31. Juli 2008 an und übertrug die Betriebsführung als Anschlussbahn der HGK.
Der erste Holzzug konnte in Hemer am 20.06.2007 beladen werden. Fortan verließ montags bis freitags jeden Tag gegen 20 Uhr ein Ganzzug die Felsenmeerstadt. Traktioniert wurden die Fahrten bis November 2007 ausschließlich durch die Hochwaldbahn, danach kam immer freitags und samstags die Bocholter Eisenbahn mit einer ihrer Maschinen nach Hemer. Nach Schließung des Tarifpunktes Hemer am 10.11.2007 wurde für DB Schenker kein Holz mehr abgefahren. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass der Pendel am 23. ⁄ 24.05.2008 mit der Dampflok der EF Betzdorf (Baureihe 52) bespannt wurde.
Bei zurückgehenden Transporten kam ab März 2008 nur noch einmal werktäglich eine Lok der Hochwaldbahn auf die Strecke, um meistens abends den Austausch der Wagengarnitur vorzunehmen. Der letzte Holzzug wurde schließlich am 16.07.2008 von HWB VL 9 (ex 212 325) über die Oesetalbahn abgefahren, bevor am 31. Juli der Pachtvertrag endete. Danach galt die Bahn wieder als offiziell stillgelegt.
Am 22.12.2008 kaufte die Stadt Hemer die Trasse bis zum ehemaligen HP Obsthof in Menden. Zur Landesgartenschau 2010 gab es dann durch die Rhein-Sieg-Eisenbahn nochmals befristeten Personensonderzugverkehr.
• Röhrtalbahn Neheim-Hüsten - Sundern, Verladebahnhöfe Sundern und Hachen
Von April 2007 bis Mitte 2008 kamen auf dieser einstellungsgefährdeten Strecke (wird seit 1994 nur noch im so genannten Auslaufbetrieb bedient) werktäglich anfänglich bis zu drei Zugpaare zur Abfuhr des Sturmholzes zum Einsatz. Der Bahnhof Hachen wurde dabei nur 2007 bedient, danach verlagerte man die Beladung nach Arnsberg und Sundern. 2007 wurde im Bahnhof Sundern sehr zum Verdruss der Anwohner rund um die Uhr verladen, was Zugfahrten zwischen 5 und 22 Uhr zur Folge hatte.
In Neheim-Hüsten DB kamen die Wagen an Schenker (Teilziel Hagen Gbf) und teilweise an die OHE (Ziel Niedergörne) zur Übergabe um von dort mit anderen Lokomotiven in den Abend- und Nachtstunden abgefahren zu werden. Bei Zuglängen über 500 Meter starteten einige abgehende Zugfahrten als Rangierfahrt aus dem alten Übergabebahnhof Neheim Ue mit signaltechnischer Ausfahrt aus dem DB-Bahnhof. Anfang 2009 musste die Streckenhöchstgeschwindigkeit wegen des schlechten Oberbaus (auch bedingt durch die enorme Belastung während der Sturmholztransporte) auf 25 km ⁄ h gesenkt werden.
• Haarstrangbahn Warstein - Lippstadt, Verladebahnhof Warstein und
• Möhnetalbahn Rüthen - Belecke, Verladebahnhof Fisch Anst und Rüthen
Zu den enormen im Kalksteinverkehr beförderten Zuglasten kamen direkt ab März 2007 viele zu transportierende Sturmholzwagen. Die Stichstrecke nach Rüthen erlebte einen zweiten Frühling, war hier zuvor nur noch selten ein Zug zu sehen. Der Abgang wurde zentral ab Warstein nach Neubeckum (in der Anfangszeit meistens in zwei Sonderzügen) auf die Reise geschickt und dort (wie auch die Wagen bei der RLG) an Schenker bzw. OHE übergeben.
Die Möhnetalstrecke Belecke - Rüthen war Anfang 2007 wegen schlechter Gleislage akut in ihrem Bestand gefährdet (bereits im Juni 2006 war ein Niedergörne-Holzzug bei Anst Fisch entgleist) und sollte schon Ende April 2007 stillgelegt werden. Der Aufsichtsrat der WLE beschloss jedoch am 18. April 2007 die Aufarbeitung der zuvor auch im Auslaufbetrieb bedienten Strecke aus eigenen Mitteln, nachdem das Land keinen Zuschuss zu den Aufarbeitungskosten leisten wollte. Die Aufarbeitung der Gleise erfolgte unter laufendem Verkehr.
Ab Warstein und Rüthen kamen im zweiten Drittel 2008 nach immer noch umfangreichen Verladungen keine Ganzzüge mehr auf die Strecken. Die Einzelwagen wurden seitdem bis heute den Steinzügen nach Neubeckum beigegeben. Während der Umbauphase des Bahnhofes Warstein fanden alle Holzverladungen im Bereich der Möhnetalbahn statt.
• Almetalbahn Brilon-Egger - Brilon Wald (- Schwerte bzw. Warburg), Verladebahnhof Egger Anst
An der Almetalstrecke ermöglichte die Firma Egger eine Beladung von Sturmholzganzzügen in ihrem ehemaligen "Leimgleis" (der Leim wird seit Jahren nur noch per LKW angeliefert, die Endladevorrichtung ist mittlerweile zurückgebaut). Erst kürzlich wurde die Anschlußstelle Egger in eine eigenständige Betriebsstelle umgewandelt. Zuvor kam es gelegentlich zu Problemen bei der an Wochenenden stattfindenden Holzabfuhr, da sich auf der Strecke nur ein betriebsbereites Eisenbahnfahrzeug bewegen durfte, was bei zeitgleichem Verkehren des WLE-Spanplattenzuges die Rangierarbeiten und Abfuhr der Holzzüge verhinderte.
Bildleiste 27• Negertalbahn Winterberg - Bestwig (- Meschede - Warburg bzw. Schwerte), Verladebahnhof Winterberg
Bereits Ende März 2007 stand begünstigt durch die im Dezember 2006 für Gesellschaftssonderzüge wiederhergestellte Umfahrmöglichkeit in Winterberg die dortige Ladestraße zur Sturmholzverladung zur Verfügung. Die Transporteure Schenker und LTH nutzten daraufhin im Wechsel die oberhalb von Steinhelle schon Jahre zuvor nicht mehr von Güterzügen befahrene Strecke.
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