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Bahnhof Wickede (Ruhr) |
Lage und Statistische Daten
Der Bahnhof Wickede (Ruhr) liegt in Streckenkilometer 178,78 im Verlauf der zweigleisigen Hauptbahn Aachen - Kassel (Strecke Nr. 2550). Eröffnet wurde der im Abschnitt Schwerte – Arnsberg an der Oberen Ruhrtalbahn gelegene Bahnhof am 01.06.1870.
Um das Jahr 1920 entstand diese Postkartenaufnahme des Empfangsgebäudes von der Strassenseite aus. Zu dieser Zeit konnte man darin auch, wie es auf der Bildrückseite gedruckt steht, in die Restauration von Therese Schwittmann einkehren.
Bahnhof Wickede im Jahr 1920
Diese Luftaufnahme stammt aus dem Jahr 1963 und zeigt unter anderem auch die Anlagen des Bahnhofs Wickede. Links die riesigen Werkhallen der Fa. Mannesmann, weiter rechts der Bahnübergang Hauptstrasse mit links davon stehendem Stellwerk "Wf" (alt), gefolgt vom Bahnhofsgebäude aus dem Jahr 1870 und den gegenüberliegenden Produktionsgebäuden des Wickeder Eisen- und Stahlwerkes. In der Vergrößerung noch zu erkennen der Güterschuppen und im oberen, rechten Bildviertel das Stellwerk "Wo".
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Gegen Ende des 19. Jahrhunderts gab es Planungen für eine Verbindungslinie von Wickede über Werl nach Soest. Realisiert wurden hingegen die Linien Neheim - Werl (Ruhr-Lippe-Kleinbahnen) und Unna - Werl - Soest (Staatsbahn). Durch die Möhnekatastrophe wurde das gesamte Bahnhofsareal vom 16. auf den 17. Mai 1943 stark verwüstet. Im nordöstlichen Bahnhofsbereich gab es früher auch einmal ein Anschlußgleis mit Wagendrehscheibe. An der Ausfahrt Richtung Fröndenberg existierte der lange Jahre ungenutzte Anschluss Mannesmann, in dem früher eine Akku-Werklok tätig war. Durch den Ausbau der Kreuzungsweiche im Zuge einer Weichenbaumaßnahme im August 2016 ist der Anschluß endgültig Geschichte.
Bildleiste 1Die alte Formsignaltechnik mitsamt zweier Stellwerke verlor der Bahnhof mit der Umstellung auf Lichtsignale und Dr S 2-Technik am 08.12.1984 bereits früh. Heute wird er von Fröndenberg aus fernbedient. Der Mittelbahnsteig für die Züge Richtung Arnsberg – Bestwig ist mit einer Schrankenanlage abgesichert, die entsprechend vor den Zugfahrten durch den Fdl Fröndenberg kameraüberwacht geöffnet wird. 2014 ⁄ 2015 wurde der Mittelbahnsteig im Rahmen der "Modernisierungsoffensive II" durch einen weiteren Außenbahnsteig samt Unterführung auf dem Planum des früheren Gleises 3 ersetzt.
Bildleiste 2Ort
Schon früh entwickelte sich durch die Nutzung der Wasserkraft in Wickede an der Ruhr eine Walzwerksindustrie. Im Oberen Ruhrtal zwischen Sauerland und Haarstrang gelegen, zählte die heute dem Kreis Soest angehörende Gemeinde um 1940 etwa 3300 Einwohner. Mitte der Sechziger Jahre waren es ca. 7600, heute leben in der Kerngemeinde etwa 8300 Menschen. Das heutige Westfalenstahlwerk bildet mit seiner großen Fabrikanlage den Hauptarbeitgeber in der Gemeindegemeinde.
Fahrzeuge und Verkehr
Im Personenverkehr (Kursbuchtabelle 435) wird Wickede mit den Regionalexpresslinien 17 (Sauerlandexpress Hagen – Kassel-Wilhelmshöhe) und 57 (Dortmund-Sauerland-Express Dortmund – Winterberg ⁄ Brilon Stadt) bedient. Hier kommen noch bis Dezember 2016 Fahrzeuge der Baureihen 612 (Relation Hagen – Kassel), 628 (Relation Hagen – Warburg) und 648 (Relation Dortmund – Winterberg) zum Einsatz, deren Nachfolge nach einem Intermezzo von Ersatzfahrzeugen (u.a. Talent, BR 644) einmal die Baureihen 632 und 633 des polnischen Herstellers PESA nach deren Auslieferung übernehmen sollen.
Den Zustand des Bahnhofs Wickede dokumentierte Johannes Schmoll Anfang Juni 1988 mit diesem Bild. Die alte Formsignaltechnik mit den zwei Stellwerken war bereits vier Jahre Geschichte, der Fahrdienstleiter residierte nun im kleinen Anbau rechts des Empfangsgebäudes. Zur Reisendensicherung des Mittelbahnsteigs hatte er die kleine Schranke am Ende des Holzzaunes geschlossen, als 218 132 um kurz nach halb Fünf samt D 2328 von Bad Wildungen nach Amsterdam mit 120 km⁄h ohne Halt durchfährt.
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Der Bahnhof war seit jeher güterverkehrstechnisch an den Bahnhof Schwerte angebunden. Nach dem Verkauf des Kaltbandgeschäfts der Wickeder Westfalenstahl an den Konkurrent Wälzholz in Hagen kam es zur Einstellung der Bedienung des Westfalenstahlwerks zum 01.02.2016. Der Übergabezug für den letzten verbliebenen Kunden (Schrotthändler) verkehrte bis zur Anschlusskündigung zum 01. Mai 2016 einmal abends an W(Sa) mit einer Lok der Bauart Gravita (BR 265").
Zunächst letztmals wurden am 29.04.2016 drei beladene Eaos-Wagen abgezogen. Wegen Nichteinhaltung der Kündigungsfrist wurde der Schrotthändler dann aber immer mittwochs als Sonderleistung bis zum 11. Dezember 2016 weiterhin bedient, seitdem ist Wickede güterverkehrsfrei.
Im Westfalenstahlwerk verrichtete die Schöma 3288 ⁄ 1970 bis zum Schluß den internen Verschub, am 06.02.2016 wurde das Anschlussgleis mittels Sh 2-Scheibe betrieblich gesperrt. Über den Verbleib der Lok ist nichts bekannt.
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