Impressum & Haftungsausschluss | Hinweise & Statistik | Links | Updateliste | Letztes Update: 15.02.2018 |
Anst Wildshausen |
Lage und Statistische Daten
Die Anschlussstelle Wildshausen lag in Streckenkilometer 206,3 der Oberen Ruhrtalbahn vor dem Westportal des Glösinger Tunnels. Sie war weichenmäßig an das Streckengleis Freienohl – Oeventrop angeschlossen, weshalb die Bedienung nach Auflassung des Bahnhofs Oeventrop nur auf der Talfahrt von Freienohl aus als Sperrfahrt möglich war.
Zweck war der Anschluss des Zellstoffwerkes "Alphalint" Wildshausen an das öffentliche Eisenbahnnetz. Neben einem Zustell- sowie Abholgleis waren eine Gleiswaage und weitere umfangreiche Gleisanlagen vorhanden, wie der folgende Gleisplan zeigt:
(zum Vergrößern bitte anklicken)
Den Bedienbehelf von 1979 sowie einen Buchfahrplanauszug aus dem Sommerfahrplan 1984 ist hier zu sehen:
(zum Vergrößern bitte anklicken)
Für den Rangierdienst innerhalb des Werkes war eine eigene Werklok vorhanden, welche am 24. Mai 1955 fabrikneu geliefert wurde:
Westfäische Zellstoff Lok 1 – Henschel DH 200 – Fabrik-Nr. 25287 ⁄ 1953
Nach wirtschaftlichen Schwierigkeiten wurde am 12. Oktober 1990 das Insolvenzverfahren eröffnet. Nachdem sich kein Käufer gefunden hatte, kam es im Jahr 1992 zum Abriss der gesamten Werksanlagen und Entsorgung der Altlasten. Die Werklok –per Strassentieflader abgeholt– wurde verschrottet.
Da das Gelände weiterhin als Gewerbegebiet genutzt werden sollte, blieb der Gleisanschluss vorerst erhalten. Nachdem aber keine neue, bahnverladende Industrie angesiedelt werden konnte, wurde als letzte Konsequenz die abgängige Anschlussweiche in der Nacht vom 19. auf den 20. März 2011 ausgebaut.
ehemalige Anst Wildshausen fünf Tage nach Ausbau der Anschlussweiche (25.03.2011)
Geschichte der Westfälischen Zellstoff Aktiengesellschaft, Wildshausen
Die Geschichte der Zellstoff Wildshausen wurde von Karl-Heinz Kordel aufgeschrieben und findet sich unter www.freienohler.de. Aus dieser Quelle wurde die folgende chonologische Auflistung erstellt:
1883 | Eine erste Sulfitzellstofffabrik wurde errichtet |
1889 | Vereinigung mit der schlesischen Zellstoff- und Papierfabrik Oberleschen zu "Verein für Zellstoffindustrie AG" |
1926 | Kauf der Kostheimer Zellstoff- und Papierfabrik in Mainz |
1931 | Schließung des Werkes Wildshausen aufgrund internationalem Abkommen zur Produktionsdrosselung in der Zellstoffindustrie |
1936 | Verkauf des stillstehenden Werks Wildshausen an die Zellstofffabrik Waldhof |
1936 | Gründung der Westfälische Zellstoff Aktiengesellschaft, Aufkauf des Grundbesitzes |
1938 | Aufnahme der Produktion |
1939 | Umbau der Anlagen zur Herstellung von Buchenzellstoff für die Chemiefaserindustrie |
1939 | Thüringische Zellwolle AG tritt in das Unternehmen ein und firmiert nun Westfälische Zellstoff AG "Alphalint" |
1972 | Verschmelzung der Thüringische Zellwolle AG mit der Westfälischen Zellstoff AG "Alphalint" zur neuen Westfälische Zellstoff AG Wildshausen |
1990 | Eröffnung des Konkursverfahren nach wirtschaftlichen Problemen mit darauffolgender Betriebseinstellung |
1992 | Abriss der Betriebsgebäude und die Beseitigung der Altlasten nach Erwerb der Flächen durch die Landesentwicklungsgesellschaft NRW |
1994 | Weiterveräußerung des Geländes als Gewerbe- und Industriefläche |
> Zurück zur Strecke 2550 > Zum Seitenanfang |